Denn manchmal kommt es anders …

… als man denkt

Diesen Sommer durfte ich am eigenen Leib erfahren, wie sich das Universum seine eigenen Wege bahnt, Wege anbahnt die man selbst so nicht in Planung hatte. Es heisst ja nicht von ungefähr auch „Der Mensch denkt und Gott lenkt“ und genau so hat sich das für mich angefühlt.
Ich dachte, ich müsste zu meiner Selbständigkeit – die ich mir hart erarbeitet hatte und mir eigentlich auch nichts schöneres Vorstellen kann – eine Job machen, der mir Sicherheit bietet.
Wie sich herausstellte, war dieses ganze Vorhaben ein Irrtum meinerseits, auf falschen Vorstellungen, viparayaya / vipakyaya (oft meinenden wir nur, dass etwas die Wahrheit ist, und stellen später fest, dass wir uns getäuscht haben) aufgebaut.
So durfte ich meine Erkenntnisse aus der Erfahrung gewinnen, genau wie dies im 1. Kapitel des Yogasutra beschrieben wird. Insofern ja mal wieder ein spannender, lehrreicher aber auch teilweise schmerzhafter Ausflug in die Abwege meines Citta, des meinenden Selbst.
Um richtig wachgerüttelt zu werden, habe ich auch noch meinen Geldbeutel inklusive Handy und allen wichtigen Karten, Führerschein, Ausweis verloren. Ganz nackt habe ich mich gefühlt. Auf mein Innerstes zurückgeworfen konnte ich mich mit purusha, meinem inneren Selbst verbinden.
Ach ja und anstatt in Urlaub zu fahren, hatten wir erst mal noch eine Autopanne … Im Urlaub lief es dann auch nicht unbedingt wie geschmiert … das hat mich trotz langer Übung und Wahrung von Gleichmut, vairagya dann irgendwann doch an meine Grenzen gebracht und es tat gut, den angestauten Gefühlen der Enttäuschung, Verwirrung, ja auch Wut freien Lauf zu lassen, diese Energie dann zu nutzen und weiter zu machen wie nach einem reinigenden Gewitter.
Ich bekomme eine Ahnung von Klarheit. Ich sehe die Dinge für einen kurzen Moment, wie sie wirklich sind, sehe Verstrickungen meines Geistes, Verstrickungen im täglichen Beziehungsspiel mit mir und um mich herum. Ich sehe mich und dass dieser Moment zählt. Nicht mein Ego, nicht mein Eigen-Wille. Genau jetzt. Ich möchte mich aus meinen Hüllen schälen und einfach Sein. So ham. im Vertrauen darauf, dass das Leben mich schon dorthin führen wird, wo es mich haben will.


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