Asana 2016 Shiva Nataraja

Shiva der tanzende Gott

Wir haben dieses Jahr ein sehr persönliches Thema im Gruppenunterricht (Ich bin jetzt – So ham), das ich aus meinen Erfahrungen des letzten Jahres ausgearbeitet habe.
Nur ein Moment zählt im Leben – das Hier und Jetzt. Dabei geht es um Selbstreflexion und um eine Entwicklung auf körperlicher, aber auch geistiger Ebene. In 30 Kurseinheiten, die wir mit Rückenstärkenden Übungen und sanfteren Rückbeugen starten, hin zur Königstaube, Eka-Pada-Rajakapotasana. Ein wichtiger Zwischenschritt dort hin ist dabei Shiva Nataraja, der Tänzer.

Um wie Shiva zu tanzen, müssen wir frei sein. Freiheit erwächst aus dem Wissen, das es nichts gibt, das uns bindet. Shivas Tanz entsteht aus der Befreiung vor der Furcht vor dem Wandel. … wenn wir wirklich eine Veränderung wollen, müssen wir lernen, Tod und Zerstörung anzunehmen. …
Natarajasana lässt uns physische Elemente erleben, die Furcht im Körper auslösen können. Das Gleichgewicht halten und sich nach hinten beugen erzeugt Angst, weil es Offenheit und Mut verlangt. Dem Chakra-System zufolge wird Furcht im Herzen gespeichert. Wenn wir aber das Herz öffnen, kann die Furcht entweichen. Zu balancieren gibt uns die Möglichkeit, unsere natürliche Angst vor dem Stürzen zu überwinden und so mutig und frei zu werden. Können wir uns mit dem gleichen Gefühl für Befreiung nach hinten beugen und balancieren, mit dem Nataraja tanzt, gällt es uns leicht, die Freiheit in unserem Geist und Herz zu umfangen ❤️

Zitat aus dem wundervollen und empfehlenswerten Buch Als Vishnu eine Lotosblüte gebar“ von A. Kaivalya und Aruna van der Kooij

Auf dem Foto seht ihr Christiane, Gabi und Astrid von der Donnerstag-Früh Yogagruppe. (ein herzliches Dankeschön euch noch mal!) Sie üben eine Variante bei der wir versuchen, die Arme über den Kopf nach hinten zu rotieren und dazu zur Unterstützung ein Tuch verwenden.

Vorbereitende Übungen – in dynamische Bewegungsabläufe eingebettet:
Vermehrt Rückbeugen: Kobra – Bhujangasana, halbe Heuschrecke – ardha Salabhasana, Heldenhaltungen – Virabhadrasana 1+2, Pult – Dvipadapitham, Bogen – Dhanurasana.
Vorwärtsbeugen: Kopf-Kniehaltung – Janusirsasana
Balance: Berg – SamasthitiBaum – Bhagirathasana, Adler – Garudasana, Held 2
Arme: Adler & Kuhgesicht

Ausgleich:
Dynamische Übungen die die Beine und die Schultern wieder lockern.
Für den Rücken Vorwärtsbeugen.

Asana einnehmen:
Gut geerdet in der Berghaltung verlagere das Gewicht auf dein linkes Standbein und lege den rechten Fuß in den Schal indem du ihn von oben in die Schlaufe legst.
Rotiere deine Schultern während du, in jeder Hand ein Schalende haltend, die Arme über Vorne nach oben bringst, Ellbogen gebeugt. Zieh die Schulterblätter nach innen, die gebeugten Arme über den Kopf und beuge dich dabei im Oberkörper weiter nach Vorne, genieße die sanfte Weitung deines Brustraumes. Die Wibelsäule wird gestreckt – um den Lendenbereich zu schonen die Streckung Richtung Brustwirbelsäule und Hüftgelenk verlagern. Das Standbein ist aktiv. Das angehobene und im Knie gebeugte Bein verstärkt die Hüftstreckung gegen den Widerstand des Tuches. (Dieses ist sanfter und schonender, als bei dem Versuch, den Fuß mit den Händen zu erreichen, die Hüfte zu weit aufzudrehen und dabei Knie und unteren Rücken zu sehr zu belasten.)
Halte das Gleichgewicht und öffne dein Herz, mit aufgerichtetem Oberkörper und blicke nach Vorn. Spüre die Qualitäten Shivas in dir – Mut und ein offenes, weites Herz – und finde deine Balance indem du auf einen ruhigen und gleichmässigen Atem achtest.

Achtung:
Wie oben bereits angesprochen, kann zu intensives Üben die Lendenwirbelsäule bzw. das ISG zu stark belasten. Bei Schulterproblemen eine einfachere Variante wählen, bei der die Arme nur seitlich nach hinten genommen werden und evtl. zusätzlich einen Schal/Gürtel zur Hilfe nehmen.


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